Mit der Übergabe des Taktstocks übernahm Gerhard Pangerl (r.) das Amt des Kapellmeisters von seinem Vater Rudi.
Mit der Übergabe des Taktstocks übernahm Gerhard Pangerl (r.) das Amt des Kapellmeisters von seinem Vater Rudi.

Rudi Pangerl geht in die „Dirigenten-Rente“

Bei der Jahreshauptversammlung des Trachtenvereins D’Freudenseer wurde ein Stück Vereinsgeschichte geschrieben. Denn an diesem Abend ging eine Ära zu Ende. Nach 57 Jahren als Kapellmeister hat Rudi Pangerl die Leitung der Trachtenkapelle D’Freudenseer in jüngere Hände übergeben. Seine Nachfolge tritt Gerhard Pangerl als musikalischer Leiter an, der von Hermann Falkner als Organisator im Hintergrund unterstützt wird.

Ein letztes Mal ist Rudi Pangerl am Rednerpult im Raßreuther Trachtensaal gestanden und hat den Mitgliedern über die Arbeit der Trachtenkapelle D’Freudenseer und ihre viele Aktivitäten und Auftritte im letzten Jahr berichtet. Zum Schluss teilte Kapellmeister Rudi Pangerl mit: „Mit dem heutigen Tag möchte ich die musikalische Leitung der Trachtenkapelle an meinen Sohn Gerhard übergeben. Er hat die Voraussetzungen für die Aufgabe. Unterstützt wird er dabei von Hermann Falkner, der die organisatorischen Aufgaben übernimmt.“

Für ihn ist es beruhigend, dass sich Nachfolger gefunden haben. Es ist nun an der Zeit, dass andere die Führung übernehmen, so Pangerl. Denn neue Besen kehren bekanntlich besser. Er bedankte sich besonders für die Unterstützung bei seiner Familie und seiner Frau Renate. Aber auch bei den Musikern, die in all den Jahren in der Trachtenkapelle mitgespielt haben, und für die Unterstützung durch den Trachtenverein und seine Vorstände sagte der scheidende Kapellmeister „Danke schön“.

Ehrenvorstand Adolf Möckl blickte noch einmal auf den musikalischen Werdegang von Rudi Pangerl zurück. Als junger Bursch ist er 1961 zur Trachtenkapelle gekommen. Neben Helmut Hoffmann ist er eines der zwei verbliebenen Gründungsmitglieder. 1966 übernahm er die Leitung der Trachtenkapelle D’Freudenseer und hat sie bis zum 4. November 2023 - also 57 Jahre lang - geleitet. „Das ist eine Leistung besondersgleichen“, würdigte Adolf Möckl die Arbeit von Rudi Pangerl.

Möckl musste eingestehen, dass man es als Unbeteiligter nicht erfassen kann, was es bedeutet, immer Musiker an der Seite zu haben, die die Qualität für die Kapelle haben, und auch zu schauen, dass genügend Musiker zusammenkommen. Dass dies funktioniert hat, hat viele Gründe, wie Möckl mit großem Respekt feststellte. Es ist zum einen die Unterstützung durch die Familie im Hintergrund, aber auch die Treue der Musiker, die hinter Rudi Pangerl und der Kapelle gestanden sind.

In seiner Laudation zählte er nur einige Höhepunkte aus den letzten 57 Jahren auf, wie die Gautrachtenfeste 1977 und 2023, die vielen Gaufeste, bei denen die Freudenseer die Festmusik waren, die Gaubälle, den die Freudenseer zum ersten Mal 1968 gespielt haben, die vielen Bauernbälle und Veranstaltungen oder die Reisen nach Belgien, Rom oder Ungarn. Das ist alles ein Teil des Lebenswerkes des Vollblutmusikers und Vollbluttrachtlers Rudi Pangerl.

Sein Nachfolger Gerhard Pangerl würdigte bei der Übergabe des Dirigentenstabes noch einmal, dass Rudi Pangerl die Kapelle auch durch schwere Zeiten geführt hat. Er hat es immer wieder geschafft die Kapelle zusammen mit den Musikern in ruhiges Fahrwasser zu bringen. In den fast sechs Jahrzehnten haben unter seiner Leitung 53 Musiker zur Trachtenkapelle gehört.

Mit dem letzten von Kapellmeister Rudi Pangerl dirigierten Marsch „Ohne Rast“ ging eine Ära bei der Trachtenkapelle und beim Trachtenverein zu Ende. Mit der Übergabe des Taktstocks an Gerhard Pangerl wurde der Generationswechsel vollzogen. Aber es ist auch klar: Rudi Pangerl kann als Vollblutmusiker nicht ohne Musik leben. Er bleibt den Freudenseern als "einfacher" Musiker erhalten.

 

Hier geht es Portrait über Rudi Pangerls anlässlich des 50-jährigen Jubiläums als Kapellmeister.

 

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