Unsere erste Tracht – die Gebirgstracht
Wie viele andere Trachtenvereine wurde auch beim Trachtenverein D’Freudenseer in den Anfangsjahren die oberbayerische Gebirgstracht getragen. Der Grund war, dass in dieser Zeit bei vielen Trachtenvereinen der Erhalt der Gebirgstracht im Mittelpunkt stand. Deshalb führten viele Trachtenvereine auch die Bezeichnung „Gebirgstrachtenerhaltungsverein“ im Namen.
Die Burschen trugen im Winter eine lange graue Hose mit zwei grünen Seitenstreifen, einen grauen Rock und im Sommer eine kurze Lederhose. Auch die Mädchen trugen die Miesbacher Tracht mit heller Schürze und schwarzem Mieder.
Erst mit der Zeit besann man sich auf die niederbayerischen Wurzeln und führte Trachten nach historischen Bildern, die man beispielsweise auf Votivtafeln findet, ein. Die Trachtenerneuerung war jedoch ein langer und steiniger Weg, den die Trachtler im Dreiflüsse-Trachtengau gegangen sind. Der damalige Gauvorstand Georg Roidl war hier einer der Treiber.
Auch der Trachtenverein D’Freudenseer ist diesen Weg mitgegangen und hat so die Gebirgstracht durch eine erneuerte Volkstracht, in unserem Fall der Passauer Bistumstracht, ersetzt.
Die erneuerte Passauer Bistumstracht
Die erneuerte Passauer Bistumstracht wird im Abteiland nördlich der Donau und östlich der Ilz getragen. Dieses Gebiet gehörte bis zur Säkularisation zum Gebiet des Hochstiftes Passau.
Die Passauer Bistumstracht wurde während der Trachtenerneuerung nach historischen Quellen als tragbare Vereinstracht gestaltet. Dabei wurden die Trachtenvereine der Region besonders durch Ernestine Kurz, Direktorin der bäuerlichen Webe- und Hauswirtschaftsschule Untergriesbach, und Dr. Franz Lipp aus Linz unterstützt.
Beim Trachtenverein „D’Freudenseer“ wird die erneuerte Passauer Bistumstracht seit dem Jahr 1956 getragen.
Merkmale der erneuerten Passauer Bistumstracht
Frauentracht: Typisch für die Passauer Bistumstracht sind bei der Frauentracht der farbige eingesetzte oder angedeutete Latz im Mieder mit Verschnürung desselben. Bei der Frauentracht der Freudenseer ist das der braune Latz im grünen Mieder. Auch die V-förmige Rückenverzierung mit breiten schwarzen Samtbändern und einer aufrechtstehenden Stoffzacke sind typische Merkmale. Dazu tragen die Frauen eine goldfarbene Schürze. Vor einigen Jahren wurde auch eine grüne Schürze für die Trauertracht eingeführt.
Männertracht: Bei der Tracht der Männer ist die rote oder rot-gemusterte Weste und der grüne Binder typisch. Darüber wird eine schwarze Joppe mit grüner Paspelierung getragen. Die Lederbundhose und der Hut mit der für den bayerischen Wald typischen Spielhahnfeder vervollständigen die Tracht der Männer. Eine lange schwarze Stoffhose und ein schwarzer Binder ist Teil der Trauertracht.